Historische Bilder aus Cornberg
UNRRA Camp Cornberg
UNRRA – Lager Cornberg von November 1945 – Juni 1949
( UnitedNation Relief and Rehabilitation Administration )
UNRRA, eine Hilfs- und Wiederaufbau – Organisation der Vereinten Nationen zur Betreuung der Überlebenden der NS-Verfolgung, unterhielt von November 1945 bis Juni 1949 in der gesamten Siedlung Cornberg ein Lager für ehemalige Deportierte und Zwangsarbeiter, überwiegend aus der Ukraine. Von den ca. 2500 Lagerbewohnern verstarben in dieser Zeit 45 Erwachsene und 22 Kinder. Sie sind auf diesem Friedhof bestattet. Der Friedhof wurde 1987 wegen des Zerfalls der alten Grabsteine neu gestaltet. Einige der Original-Grabsteine mit kyrillischen Inschriften befinden sich hinter der Friedhofskapelle und im Sandsteinmuseum Kloster Cornberg.
Am 9.November 1945 wurde die Siedlung Cornberg geräumt. Es wurde bekannt gegeben, dass alle Einwohner den Ort verlassen und auf die umliegenden Dörfer umziehen mussten. Aufregung und Angst machten sich breit. Mitnehmen durften wir nur persönliche Sachen und das Notwenigste für den Haushalt. Die Möbel mussten in den Wohnungen zurückbleiben. Am Ortsausgang war von den Amerikanern eine Kontrollstelle errichtet worden. Dort standen bewaffnete Soldaten, die alle passierenden Wagen gründlich durchsuchten. Im Juni 1949 wurde die Siedlung Cornberg wieder geräumt. Jeder frühre Mieter konnte nach sehen, ob von seinen zurückgelassenen Dingen noch etwas vorhanden war. Man kann es kaum beschreiben, wie das verlassene Lager aussah. Die meisten Möbel waren kaputt. In den Wohnungen war zum Teil Vieh gehalten worden. Die sanitären Anlagen waren größtenteils unbrauchbar. Ratten, Kakerlaken und Wanzen gaben sich ein Stelldichein. Nach dieser Aktion wurde die Siedlung für 4 Wochen gesperrt und desinfiziert. Noch Jahre danach stank es nach den Giften. Dann fingen die Aufbauarbeiten wieder an. Der Turm, der abseits der Kirche stand,wurde neben der Kirche platziert usw.
Das Kloster
Geschichte; Das Dorf Cornberg wurde erst um 1938 als Bergarbeitersiedlung für den kurhessischen Kupferschieferbergbau im Richelsdorfer Gebirge angelegt. Es gab aber hier seit 1296 ein Benediktinerinnenkloster. Es war lange eine Propstei der Abtei Hersfeld. Das Kloster wurde 1526 aufgehoben und zu einem landwirtschaftlichen Hofgut umgebaut. 1582 erhielt Philipp Wilhelm von Cornberg, ein nicht standesgemäßer Sohn von Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, das Kloster zum Leben. Philipp Wilhelm verkaufte es 1598 an Moritz von Hessen-Kassel, der es im Jahre 1627 der Rotenburger Quart übergab. Es wurde eine Vogtei, die bis zum aussterben der Landgrafen von Hessen-Rotenburg im Jahre 1834 deren im Besitz war und an Kurhessen zurück viel. Bis 1964 war das Koster eine Staatsdomäne des Landes Hessen. Die verfallenen Wirschatschafts- und Wohngebäude um das Kloster wurden zwischen 1957 und 1973 abgerissen. Allein das das gotische Klostergeviert ist erhalten, es wurde von 1990 bis 1994 wieder instandgesetzt. Die ehemalige zweischiffige Kirche (nördlicher Flügel des Klostergevierts), mit der nocherhaltenen Nonnenempore, wird heute als Kulturbühne genutzt. In zwei weiteren Flügeln ist das Bürgerhaus und das Museum untergebracht. In dem östlichen Flügel befindet sich ein Gastronomiebetrieb.
Cornberg wie es früher war
Die Schule
Die Barackenschule in Cornberg
In der damaligen Baracke am Gendarmenmarkt unterrichteten Hauptlehrer Heinrich Puhl - Pfarrer Hans Jürgen Schmidt vonPuskas und Lehrer Hermann Koblischke. Heinrich Puhl geb.1896 in Immichenhain begann seine Lehrerprüfung 1915. Dann fand er den Weg nach Weißenborn da wurdeer nach Raßdorf gerufen wo er über 17 Jahre die Schule leitete. 1949 wurde ernach Cornberg gerufen wo er nach Auszug der Insassen des UNRRA Lagers eine verwahrloste Ortschaft antraf und den Baracken Unterricht mit etwa 350 Kindern begann und aufbaute. 1950 wurde er zum Hauptlehrer ernannt. Im Winter 1954 brannte die Schule ab. Stark bemühte er sich um einen Schulneubau wo 1956 die Eichendorffschule in Cornberg Eingeweiht wurde.1961 wurde er pensioniert,nachdem er zuvor auch eine schwere Operation zu überstehen hatte. Die Schule ( Eichendorffschule ) hatte ihre Eröffnung mit der ersten Einschulungsklasse 1957 begonnen.
1958 wurde der Bau einer Turnhalle begonnen die 1959/60 fertig gestellt worden war.
Glücklicherweise wurde am 24.Februar 1956 nur über Sachschaden, nicht über Verletzte berichtet. Das Feuer war am Vortag morgens um 8 Uhr ganz plötzlich ausgebrochen. Als Ursache nahm man einen überheizten Ofen an. Inventar und Lehrmaterial konnten die Cornberger sogar noch retten.Schüler,die damals vieleicht heimlich auf den längeren Unterrichtsausfall hofften,wurden übrigens gleich enttäuscht. Der Unterricht wurde in der 2. Baracke mehrschichtig wieder aufgenommen
Die Eichendorffschule
Richtfest Eichendorffschule Cornberg am 30.07.1955
Die Fertigstellung war 1956
Die evangelische Kirche
Die Geschichte der Ev.Kirche in Cornberg beginnt mit der Reformation in Kurhessen und der Auflösung des Klosters Cornberg im Jahre1526. Seit dieser Zeit wurde die Kirche des Klosters als evangelisches Gotteshaus benutzt. Bedingt durch die Auflösung der Domäne und Verfall der Klostergebäude erbaute die Ev.Kirchengemeinde 1956/57 in Cornberg neben dem Rathaus ein Gemeindehaus, das außer den Räumen für den Gottesdienst auchweitere Räume für die Jugendarbeit und Gemeindschaftsveranstaltungen besitzt.Wegen des schlechten Bauuntergrundes wurde der Glockenturm in Holzbau weise neben dem Hauptgebäude errichtet.
Katholische Kirche
Die Geschichte der Kath. Kirchengemeinde beginnt schon vor dem Bau der heutigen Kirche. Viele Heimat vertriebene und Flüchtlinge fanden in den Jahren 1944/45 eine neue Heimat in Cornberg. Von der damals errichteten Holzbaracke blieben bei einem Brand am 26. Juni 1955 nur der Tabernakel und die, heute in der Marienkapelle stehende Madonna übrig bzw.konnten gerettet werden. Am 08.07.1956 erfolgte die Grundsteinlegung für dieneue Kirche. Sie wurde weitgehend aus Spenden finanziert und am 07.04.1957 durchden H. H. Weihbischof Adolf Bolte aus Fulda auf den Namen „Maria-Regina“eingeweiht. In der Marienkapelle befindet sich eine Holzstatue der Hl. Barbara,der Schutzpatronin der Bergleute, die bis August 1958 im Wolfbergschacht in Iba unter Tage gestanden hatte. Unter großer Opferbereitschaft wurden von den Gläubigen im November 1960 vier Glocken angeschafft. Die von den Ukrainern übernommene kleine Stahlglocke (aus der Holzbaracke) mit der in kyrillischen Buchstaben versehene Inschrift:“ St. Wolodimir – Ukrain. Kirche in Cornberg –R.B: 1947, 27.07. hat einen Ehrenplatz im hinteren Schiff der Kirche. In den Jahren 1979-1983 musste die gesamte Kirche mit einem Kostenaufwand von 150.000,- DM renoviert werden. Auch von diesen Kosten musste ein Großteil durch Spenden aufgebracht werden.
Seit dem 01. November 2002 hat die Kirchengemeinde ihre Selbstständigkeit aufgegeben und ist Filialkirche von St. Marien in Bebra geworden.
Am 26. August 2007 wurde mit einem feierlichen Dankgottesdienst dem 50. Weihetag des Gotteshauses gedacht. Viele Gläubige aus Cornberg und Umgebung kamen zu diesem Festtag in die Kirche.
Der Posaunenchor
Das alte Postamt
Die Bäckerei
Gasthaus mit Tankstelle
Das Fernfahrerheim
Der Bahnhof
Die Feuerwehr
Der Kindergarten
Zu den notwendigen öffentlichen Einrichtungen einer Gemeinde zählen
seit langen die Kindergärten. Sie sind im laufe der Zeit zu Familien ergänzenden
und sozialpädagogischen Tageseinrichtungen der Jugendhilfe geworden,
in denen Kinder im vorschulpflichtigen Alter, und zwar vom vollendeten
3. Lebensjahr an bis zum Beginn der Schulpflicht, gebildet,erzogen betreut
werden. Neben der Mit Erziehung kommt den Kindergärten ein mehr und mehr
zunehmender Bildungsauftrag zu.
In der seit dem Jahre 1954 selbständigen Gemeinde Cornberg,mit einem
Relativ hohen Kinderanteil, war man schon von jeher bestrebt, Kinder –
Tageseinrichtungen zu unterhalten. Personalmangel und finanzielle Schwierigkeiten
machten aber jedem der Vorhaben bald ein Ende. Die ersten Ansätze zu einem
„ kommunalen Kindergarten“ gehen bereits in das Jahr 1962 zurück, nachdem
zeitweise Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden
wieder geschlossen wurden.
Der erste Kindergarten wurde von der evangelischen Kirchengemeinde in einer
Mietwohnung in der Bergstraße 29 eingerichtet und dorteinige Jahre von der
Kindergärtnerin Elisabeth Schopek unterhalten.
Erst nach der Gemeine Gebietsreform 1971 / 72 wurden die Pläne von der
“ neuen Gemeinde Cornberg “, zu der nun mehr auch die früher selbständigen
Gemeinden Rockensüß und Königswald zählten, erneut aufgegriffen. Als
Übergangslösung fand sich eine “ Elterninitiative “, einloser Zusammenschluss
Von Eltern, die während der Zeit von Mai 1973 bis Juni 1978,immerhin also 5 Jahre,
20 bis 25 Kinder in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses und der
katholischen Kirche, betreuten. Als ständige Betreuungskräfte konnten damals
Frau Gerda Geist und Frau Johanna Köhler gewonnen werden.
Siedlerfest in Cornberg 1949 - 1955
Sportverein Cornberg
Der Sportplatz wurde von der UNRRA 1946 – 1947 hinter der Hauptstraße angelegt.
Der Sportverein Cornberg musste ab 1949 für den angelegten Sportplatz hinter der Hauptstrasse Pacht an die Heimstätte bezahlen.
Einige aus der Mannschaft haben am selben Tag morgens in der Jugend und nachmittags in der 1.Mannschaft gespielt.
Ende der 50 er Jahre wurde der Sportplatz hinter der Hauptstraße stillgelegt wegen Bau der Umgehungstrasse. Da wurde der Spielbetrieb nach Solz verlagert.Danach wurde zeitweise bei Scheidlers auf der Wiese Fußball gespielt.
Anfang der 60 er Jahre wurde von der Gemeinde beschlossen,einen neuen Sportplatz im Tälchen anzulegen der Bau sollte 100.000 DM laut Bürgermeister Franz Trost kosten. Man sagte sogar im Bundesinnenministerium dafür zu. Franz Trost betonte, dass das Sportplatzprojekt am 1.Stelle im Bezirk Kassel stehe.
Beim Bau ist hinten an der Seite des Waldgrundstücks durch den Regen die ganze Böschung runtergekommen, da musste die Böschung mit Pfähle abstützt werden, Die Quellen im Wald mussten aufgefangen werden, Kanal wurde dann gelegt bis runter ins Tälchen . Der Platz musste eigentlich nach Graseinsähung 2 Jahre liegen um eine anständige Grasnarbe zu bekommen. Bürgermeister Trost ließ ein Gärtnermeister aus Frankfurt kommen, der in Frankfurt die Plätze betreut und begutachtet Er hatte gesagt der Boden im Tälchen ist tot und braucht mehr Sand.Mit Fulda Sand wurde der Sportplatz aufgefüllt, das war falsch dann wurde abgetragen und der Werra Sand eingefahren und aufgefüllt der war weit aus durchlässiger. Dann anfangs der 60 er Jahre wurde dann endlich auf dem Platz Fußball gespielt, zum Umkleideraum und den Duschkabinen mussten sie den Weg zur Schule in Kauf nehmen.
Am 20.06.1965 sollte ein Sportfest ausgetragen werden, dazu wurden folgende Vereine eingeladen Rockensüß, Weißenhasel, Nentershausen,Oberbeisheim, Germerode und Friedewald. Abends soll im Vereinslokal Sadel dann ein gemütliches Beisammensein stattfinden.
In der Jahreshauptversammlung am 26.01.1966 wurde Einigkeit erzielt Frau Ellen Darmann einen besseren Lohn für ihre Arbeit ( waschen und instand halten der Spielerbekleidung ) zu gewähren. Der Vereinszuschuss wird von bisher 10 auf 30 Pfennig pro Trikot erhöht. Frau Darmann macht diese Arbeit zur besten Zufriedenheit aller.
1969 erklärte sich Willi Sandrock bereit, den VW Bus von Walter Pischtiak zu fahren, damit die Neugegründete Jugendmannschaft und die C-Jugend immer zu ihren Auswärtsspielen kommen.